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Der Verbrecher aus verlorner Ehre

Die erste Kriminalgeschichte der deutschen Literatur von Friedrich Schiller

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“Der Verbrecher aus verlorner Ehre“ erzählt die Geschichte des Christian Wolf, genannt der “Sonnenwirt“, Sohn einer verarmten Gastwirtsfamilie in einer Kleinstadt.

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Nicht nur die Armut plagt den 20Jährigen: “Die Natur hatte seinen Körper verabsäumt. Eine kleine unscheinbare Figur, krauses Haar von einer unangenehmen Schwärze, eine plattgedrückte Nase und eine geschwollene Oberlippe, welche noch überdies durch den Schlag eines Pferdes aus ihrer Richtung gewichen war, gab seinem Anblick eine Widrigkeit, welche alle Weiber von ihm zurückscheuchte.“ Christian Wolf, zu unwissend, um den Gasthof wieder in Gang zu bringen und zu stolz, um sich als Knecht bei den Bauern anzubieten, beschließt, seinen Lebensunterhalt als Wilddieb zu verdienen. Auch versucht er, mit dem Wilderergeld ein Mädchen zu beeindrucken. Vergeblich. Man verhaftet ihn, eine Geldbuße erspart ihm die Haft, beim zweiten Mal muss er schon für zwei Jahre ins Gefängnis. Er wird zum Verbrecher, bald sogar zum Mörder, schließt sich für kurze Zeit im Wald einer Räuberbande an, reist mit gefälschten Papieren und auf geklautem Pferd, wird schließlich ein letztes Mal gefangen und bekennt seine Identität. Sein Ende bleibt offen. 

 

Schillers Erzählung (aus dem Jahr 1786) gilt als erste Kriminalgeschichte der deutschen Literatur; er betreibt, sehr ungewöhnlich für seine Zeit, eine intensive Erforschung der Täterpsyche und verbindet damit die grundlegende Frage, was manche Menschen kriminell werden lässt und was wir alle, die “Guten“, mit den “Bösen“ gemein haben.

 

“In der ganzen Geschichte des Menschen ist kein Kapitel unterrichtender für Herz und Geist als die Annalen seiner Verirrungen.“ (Schiller)

Mitwirkende

Klaus Nothnagel Erzähler

Rüdiger Mühleisen Pianist

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Dauer 

90 Minuten 1 Pause

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Theater sinn&ton      Hörspiele zum Zugucken

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